Podiumsplatz im Glutofen von Monteblanco
Max Edelhoff zeigt gute Leistungen in Spanien
Hemer/Monteblanco. Es war ein gelungener Abschluss der Rennveranstaltung in der unbarmherzigen Hitze Monteblancos (Spanien): Bei über 40 Grad Außen- und 68 Grad Asphalttemperatur behielt Max Edelhoff im letzten der insgesamt vier Rennen im Rahmen des Formula BMW Talent Cups einen kühlen Kopf und sicherte sich mit Platz drei den zweiten Podiumsplatz der Saison.
Gegen starke Konkurrenz hatte er zuvor zwei sechste und einen fünften Platz belegt. Neben dem Kennenlernen der 3,4 Kilometer langen Strecke – das Layout des Kurses war im Vergleich zu den Ausscheidungsläufen im November deutlich verändert - lag der Fokus für die Nachwuchsfahrer bei dieser dreitägigen Veranstaltung (5.–7. August 2011) auf dem Thema Reifenverschleiß. Besonders anspruchsvoll: Alle vier Rennen und zwei Qualifikations-Trainings mussten von den Fahrern mit nur einem Satz des „schwarzen Goldes“ absolviert werden. Rund einen Monat vor dem großen Finale in Oschersleben wird eines immer deutlicher: Max Edelhoff hat sich in der Spitzengruppe des neuen BMW-Förderprogramms etabliert.
Die dritte Rennveranstaltung im Rahmen des Formula BMW Talent Cups hatte am vergangenen Freitag standesgemäß begonnen. Bei – vor allem durch die kaum auszuhaltende Hitze – sehr intensiven Trainingsläufen lag das Hauptaugenmerk zunächst auf dem Kennenlernen der Strecke. Durch viele zusätzliche Kurven und eine deutlich gesteigerte Gesamtlänge hatte diese nicht viel mit dem in den Ausscheidungsläufen befahrenen Kurs gemein – neben den Temperaturen und Höchstgeschwindigekeiten von bis zu 200 km/h eine weitere große Herausforderung für die jungen Fahrer. „Der Freitag war für viele von uns Fahrern besonders anstrengend“, erinnert sich Max Edelhoff an die ersten Stunden im Glutofen Monteblancos. „Nicht nur, dass wir uns an eine neue und sehr anspruchsvolle Strecke gewöhnen mussten. In den Cockpits herrschten zudem auch noch Verhältnisse wie in einer Sauna. Wie wichtig eine gute körperliche Fitness ist, habe ich auch unter Extrembedingungen gespürt. Die Fitnesstrainer von Sense haben uns darauf durch intensive Fitnesseinheiten bestens vorbereitet."
Zusätzlich zu den Trainingsläufen am Freitag und Samstagmorgen stand für die Nachwuchsfahrer zudem intensive Datenauswertung und Setupänderungen am FB 02-Rennwagen mit den Renningenieuren auf dem Programm. Die besondere Schwierigkeit dabei: Nur durch klare und stichhaltige Rückmeldungen der Fahrer war es für die Ingenieure möglich, das individuell perfekte Qualifying- und Rennsetup zu finden.
Chefinstruktor und BMW-Werksfahrer Dirk Adorf zeigte sich von seinen Schützlingen beeindruckt: „Monteblanco ist eine technisch anspruchsvolle Strecke, auf der die Piloten gemeinsam mit ihren Dateningenieuren unterschiedliche Setups erarbeitet haben. Es war beeindruckend zu sehen, wie qualifiziert dabei das Feedback der Teilnehmer ausgefallen ist.“
Bei den Qualifikationstrainings am Samstagmittag profitierte Edelhoff dann auch von seinem exzellenten Setup: Die Startplätze sechs und vier für das erste und dritte Rennen am Sonntag waren der verdiente Lohn für die großen Mühen von Fahrer und Team. Dass sich die Teilnehmer für die anderen beiden Rennen nicht extra einen Startplatz erfahren mussten, hatte einen besonderen Grund: Um das Starten von verschiedenen Positionen sowie das Überholen „im Pulk“ zu erlernen, galt dort das Prinzip des „reversed grid“. Die ersten Sechs der vorangegangenen Läufe starteten so in umgekehrter Reihenfolge, die weiteren Fahrer behielten ihre Platzierungen. Eine Regelung, von der vor allem einer profitierte: Max Edelhoff.
Nach seinen sechsten Plätzen in den Rennen eins und drei startete er zweimal von Platz eins – eine persönliche Premiere. Zwar fiel er in beiden Rennen vom „Platz an der Sonne“ zurück, jedoch brachte die neue Situation wichtige Erkenntnisse für den jungen Rennfahrer: „Von vorne zu starten und niemanden vor sich zu haben ist eine ganz andere Rennsituation. Dadurch, dass man permanent Druck von hinten hat, muss man ein Rennen ganz anders bestreiten und sehr strategisch vorgehen.“
Strategisches Vorgehen verlangten auch die sich ändernden Gripverhältnisse auf den immer stärker abbauenden Reifen – eine Aufgabe, die Edelhoff mit Bravour meisterte.
„Das Fahrverhalten des FB02 hat sich vom ersten Qualifikationslauf am Samstag bis zum letzten Rennen am Sonntag permanent verändert. Dadurch, dass wir mit einem Satz Reifen auskommen mussten, war cleveres Fahren gefragt. Wer sich zu früh durch eine aggressive Fahrweise die Reifen abgenutzt hat, war später nicht mehr in der Lage, vorne mitzufahren. Ich habe deshalb nicht jeden Zweikampf am Limit bestritten, was mich zwar einige Plätze gekostet hat, jedoch war ich dafür bis zum Ende konstant unter den Besten.“
Im Formula BMW Talent Cup geht es nun im Höchsttempo weiter. Bereits vom 19. bis 21. August 2011 treffen sich die Teilnehmer im britischen Silverstone wieder. Highlight dieser Ausbildungseinheit: Unter Anleitung niemand geringerem als dem dreifachen WTCC-Champion und zukünftigen DTM-Piloten Andy Priaulx (England) sammeln die Nachwuchsfahrer neue Erfahrungen am Fahr-Simulator. Zudem absolvieren sie beim weltbekannten Sportpsychologen Prof. Dieter Hackfort ein umfangreiches Mentaltraining und auch ein Fitness-Retest steht auf dem Programm. Auf die Rennstrecke gehen die Talente wieder im portugiesischen Portimão (26.-28.08.) und bereiten sich dort auf das große Finale in Oschersleben vor (15.-18.09.).